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50 Euro mit dem Flixbus von Berlin nach Kiew

Verantwortlicher Autor: Jochen Behr Kiew/Berlin, 15.05.2022, 22:07 Uhr
Presse-Ressort von: Jochen Behr Bericht 8363x gelesen
Русский: Автобус Setra S517 HD, Одесса, 2019 г.
Русский: Автобус Setra S517 HD, Одесса, 2019 г.  Bild: Zinnsoldat, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Kiew/Berlin [ENA] Seit geraumer Zeit fährt unter Anderem das Unternehmen "FLIXBUS" wieder von Berlin nach Kiew, eine Fahrt kostet ca. 50 Euro einfach. Die Fahrtzeit beträgt ca. 24 Stunden. Sind diese Fahrten gefragt? Wenn Sie auf das Buchungsportal von Flixbus gehen, werden Sie staunen!

Bis Anfang Juni sind bereits alle Sitzplätze verkauft laut Buchungsportal, da frage ich mich, wer als Zivilist freiwillig in ein Kriegsgebiet mit einem Bus reisen möchte? Ist das nicht gefährlich? Warum flüchten Menschen aus Kiew über Polen nach Berlin, wenn diese dann mit z.B. dem "FLIXBUS" wieder dorthin zurückkehren? Wie schaut das mit den Rückfahrten von Kiew nach Berlin aus, sind diese auch ausverkauft? Verwundert reibe ich mir die Augen, für morgen wäre noch was frei, MO 16. Mai für ca. 81 Euro bei 36h Stunden Fahrzeit, bedeutet also die Nachfrage von Kiew nach Berlin ist wesentlich geringer als von Berlin nach Kiew!

Nun wenn man das bewertet heißt das, dass anscheinend viele "Geflüchtete" wieder zurück in die Heimat fahren wollen, Frauen mit ihren Kinder wieder zurück zu den Männern fahren wollen, das ist natürlich nachvollziehbar, wenn auch lebensgefährlich, aber deren Entscheidung. Bleibt für mich die Frage ob das Unternehmen "FLIXBUS" wirklich die Lage soweit richtig einschätzen kann mit Zivilfahrzeugen Personen in ein Land zu befördern, in dem Krieg herrscht? Immerhin steht ganz am Anfang der Warnhinweis "Deine Sicherheit steht an erster Stelle" - nun dann, wer das also für sicher hält, darf einsteigen, bekommt der Busfahrer eigentlich einen Risikozuschlag? Bei Fahrten von über 24h müssten dann mind. 2 Busfahrer abwechselnd fahren.

Des Weiteren kommt der Hinweis "Bitte prüfe vor Deiner Fahrt alle offiziellen Reisebeschränkungen." - man kommt auf die Seite "https://reopen.europa.eu/de". Dort sucht man aber vergebens nach Warnhinweisen für das Zielland "Ukraine", warum? Ach ja, ist ja (noch) nicht in der EU, dort sind nur EU-Länder aufgeführt, hmmm macht Sinn, das einzige Land, in dem Krieg herrscht lässt man mal weg mit irgendwelchen Warnhinweisen, auch bei der Reiseplanung fehlt die Ukraine natürlich als Nicht-EU-Land. Bald fliegen bestimmt die ersten Zivilflieger wieder Ukraine an, wenn der Luftraum freigegeben wurde, wird schon nix passieren, der böse Putin wird doch nicht eine zivile Passagiermaschine vom Himmel holen!

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