
Medizinische Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge

Berlin/München/Würzburg [ENA] Der Job als Hausarzt war schon vor Corona nicht mehr einfach. Durch die Pauschale pro Quartal konnten Patienten so oft sie wollten zum Arzt gehen und der Arzt bekam nur die Kontaktpauschale, dadurch waren teils Wartezimmer überfüllt mit sehr langen Wartezeiten. Dies wurde durch Corona verstärkt.
Krankheitsbedingte Ausfälle und eine noch stärkere Frequenz der Patienten haben viele Arztpraxen teils zum Kollabieren gebracht, gerade durch die Omikron Variante gibt es viele personelle Ausfälle in Arztpraxen, das Telefon kann nicht mehr bedient werden, man erhält nur noch eine Bandansage mit dem Verweis auf Emailanfrage nach Terminen. In diese sehr angespannte Lage kommen nun auch noch erneute Flüchtlingsströme aus der Ukraine. Es läuft derzeit nicht gerade koordinierend, viele Fragen sind ungeklärt. So sind viele ankommende Flüchtlinge noch nicht registriert und haben auch keine Behandlungsscheine. Diese stehen dann ohne Termine beim Arzt und wollen medizinische Behandlung.
Die Ärzte wiederum können Leistungen nur abrechnen mit einem Behandlungsschein, ein Teufelskreislauf, das führt zu Ärger bei einigen Hausärzten. Diese fragen sich warum sie unentgeltlich Patienten behandeln sollen und vergleichen das mit dem Einkaufen in einem Lebensmittelmarkt, da müsse auch ein ukrainischer Flüchtling an der Kasse bezahlen und könne nicht einfach Waren mitnehmen und irgendjemand übernehme dann vielleicht die Rechnung. Normalerweise läuft das so ab, dass örtliche Sozialämter Behandlungsscheine ausgeben aber nur an registrierte Flüchtlinge und damit kann der Arzt im Rahmen einer Notfallbehandlung dann seine Leistungen abrechnen, die Realität sieht aber leider aktuell ganz anders aus!